Leitfaden · 23. Juni 2021

Markt und Leadership

Markt und Leadership
Lange Leine, kurze Leine, keine Leine?

Wie geht Führung? Die Frage ist so alt wie die Menschheit, oder zumindest so alt wie Menschen sich in Organisationen zusammenfinden. Lassen Sie uns das Thema Führung mit all seinen Facetten noch ein wenig nachwürzen. Wie geht Führung und Leadership in Markteinheiten, somit in Bereichen des Unternehmens, die sich dem Markt zugewandt fühlen (Kunden, Beziehung, Umsatz, Ertrag, Bedürfnis, Wandel)?

Marktorientierte Führung

Gerade im Zeitalter von Digitalisierung, Marketing-Automation, Tempo-Verschärfung in der Marktgewinnung, lautet eine der zentralen Fragen: wie geht marktorientierte Führung oder wo ist der Zusammenhang zwischen Markt und Führung? Zu Beginn eine erste Hypothese: wenn wir Tempo im Markt anstreben und Komplexität reduzieren, dann gibt es im Grunde nur zwei Prinzipien die Abhilfe schaffen: Automatisierung und/oder Vertrauen.

Wenn wir lernen zu akzeptieren, dass das Zusammenspiel von Systemen, Prozessen, Daten und Menschen sich radikal verändert, dann könnte es sein, dass wir daraus auch Schlüsse für unsere Führungsprinzipien entwickeln.

Dimensionen moderne Führungsstrukturen

Lassen Sie uns in Dimensionen moderne Führungsstrukturen von marktorientierten Organisationen eintauchen.

Das T-Modell löst Silos ab.

Künftige Markbearbeitungs-Einheiten leben vom Austausch, von schneller Beweglichkeit und vom T-Modell der Experten: Alle haben auf hoher Flughöhe ein breites und ganzheitliches Wissen und jeder im Team kenn seine Tiefenexpertise und bringt sie dort situationsbedingt ein, wo sie jetzt zum Erfolg beiträgt: „Heute Support im Content-Management, morgen Big-Deal beim Großkunde.“

Charismatisches Loslassen.

Wer die Komplexität moderner hybrider Marktbearbeitung steuern und managen will, muss verstehen, dass er selbst nicht alles verstehen kann und muss. Und damit steht Vertrauen in das Team (fachlich und persönlich) nicht nur im Vordergrund, sondern ist alternativlos und die Bodenplatte von Erfolg.

Vordenken statt Vorgaben.

Führung und Steuerung darf übrigens eines nicht verlieren: den Blick nach vorne, die Zuneigung zur Richtung, die Leidenschaft für Vision und Strategie. Wer Richtung und Zukunftsbilder vermittelt, muss nicht zwangsläufig der Ingenieur der Umsetzung sein. Mentor mit Richtung ist schon einiges Wert.

Teilen statt horten.

Der Erfolgsfaktor Wissenswachstum ist Teil moderner Markt-Organisation. Wir-Wissen schlägt künftig Ich-Wissen.

Fazit

Die gute Nachricht bei alledem ist, dass sich Führung in Markt-Organisation nicht radikal neu erfinden, aber die Gewichte neu justieren muss: Vertrauenskulturen schaffen, digitale Transformation darf Chefsache werden ohne Anspruch auf Hoheitswissen, hybride Marktorganisation brauchen Korridor, brauchen Zielbilder und überzeugende Kommunikatoren, die das Ziel beschreiben können und ein Team steuert, das die Wege dahin kennt und erforscht.

Verfasst von: Norbert Wölbl

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