Willkommen im Zeitalter der Veränderungen. In Deutschland 2025 ist es keine Frage mehr ob, sondern wie Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sich verändern müssen. Das Problem dabei, die Zukunft ist gerade außerordentlich ungewiss. Das schürt Ängste, die von einem Alarmismus befeuert werden, von dem ich mich frage, wem, außer den Populisten, er nützt.
Da hilft nur, einen Schritt zurückzutreten und zu betrachten, welche Arten der Veränderung es gibt: Transformation im Sinne einer konstruktiven Erneuerung kann inkrementell sein, also Dinge schrittweise erneuern und verbessern, oder Vorhandenes radikal verändern, ohne es zu zerstören. Demgegenüber steht die Disruption, die mit Bestehendem bricht, damit Neues entsteht.
Ein grundsätzliches Richtig oder Falsch gibt es meiner Meinung nach nicht. Die jeweils konkrete Situation bestimmt die notwendige Veränderung: Ist die Situation einfach oder kompliziert, kann sie mit etablierten Routinen oder nach vorheriger Analyse inkrementell verändert werden. Ist sie komplex, weisen „try and fail fast“ iterativ den womöglich radikalen Weg. Ist die Ausgangslage chaotisch, können disruptive Veränderungen neue Orientierung schaffen. Diese sind in den seltensten Fällen selbst intendiert.
Es geht also darum, Veränderungsentscheidungen auf Basis der jeweils bekannten Fakten zu treffen. Und zwar rechtzeitig. Politik und Wirtschaft stehen in der Verantwortung, nicht sehenden Auges und nach dem Prinzip Hoffnung Veränderungsentscheidungen hinauszuschieben, bis die Umstände sich so zuspitzen, dass nur noch der disruptive Ausweg bleibt. Disruptionstreiber sollten aufhören, die Situation schlechter zu reden als sie ist, und mögliche mittel- und langfristige Kollateralschäden ihrer Vorschläge nicht länger ausblenden. Ein späteres „Wer hat das kommen sehen“ entschuldigt beide Seiten nicht. Was kommt, hängt aus meiner Sicht von unserer Handlungsbereitschaft und unserem Verantwortungsbewusstsein ab.
Zum nächsten Artikel
Jetzt lesen
Eine Region mit Wachstumsperspektiven