Das IT Unternehmen CELUM GmbH weist jährliche Wachstumsraten von über 20 % auf und beschäftigt rund 150 Mitarbeitende. Ein Gespräch mit Michael Wirth, dem CFO und COO des IT-Unternehmens, über den erfolgskritischen Faktor „Fachkräfte“.
LuPe: Herr Wirth, spüren Sie den Fachkräftemangel in der IT-Branche?
Michael Wirth: Da CELUM sich in einer extremen Wachstumsphase befindet, spüren wir den Fachkräftemangel vor allem im Recruiting. Allein im Jahr 2022 haben wir 40 neue Mitarbeitende aufgenommen. Ein Plus von 30 Prozent. Die Frage, wie wir an neue Mitarbeitende kommen, sowie unsere Employer Brand spielen eine entsprechend wichtige Rolle.
Wie steuern Sie gegen?
Früher haben wir schwerpunktmäßig über externe Personalagenturen eingestellt, mit dem Nachteil hoher Kosten und längerer Durchlaufzeiten. Seit letztem Jahr haben wir intern zwei Kolleginnen, die aktiv sourcen und Talente ansprechen. Wir haben investiert. Es funktioniert sehr gut. Wir können viele Stellen ohne Fremdhilfe besetzen und haben mehr Kontrolle über den Recruitingprozess.
Bieten Sie Mitarbeitenden mehr als andere Arbeitgeber?
Wir versuchen beispielsweise, flexibler als andere zu sein. Das beginnt mit der Frage, in welchem Arbeitsmodell willst Du, liebe Kandidatin, lieber Kandidat, mit uns als Unternehmen zusammenarbeiten? Wir bieten seit letztem Jahr Remote-Arbeit an, bei der die Mitarbeitenden keinen festen Arbeitsplatz im Büro haben, sondern zu 100 Prozent mobil arbeiten, weil sie weit entfernt leben. Als zweites kommt unser Hybrid-Working-Modell, das als Standard drei Home-Office-Tage pro Woche vorsieht und auf vier Tage erweiterbar ist. Mittwoch ist Präsenztag, da sind alle im Büro, die nach diesem Modell arbeiten. Das dritte Angebot ist unser Remote Office: Es ermöglicht unseren Mitarbeitenden, zusätzlich bis zu drei Wochen im Jahr von einem Ort ihrer Wahl aus zu arbeiten und beispielsweise Auslandsaufenthalte bei der Familie zu verlängern. Diese Optionen haben wir in unsere Prozesse und Arbeitsmethoden implementiert.
Im IT-Business ist es schlicht notwendig State-of-the-Art-Arbeitsmöglichkeiten anzubieten. Bei uns ist hybride und mobile Arbeit gekommen, um zu bleiben. Das ist unsere Arbeitsmethodik und sie funktioniert ohne Einschränkungen bei Produktivität und Leistung.
CFO und COO
CELUM GmbH
Unterscheiden sich die Ansprüche an Flexibilität von Generation zu Generation?
In unserem Wiener Büro haben wir generell jüngere Mitarbeitende. Sie kommen öfters ins Büro, was sicherlich auch damit zusammenhängt, dass die aus bis zu 30 verschiedenen Nationen stammenden jungen Leute die soziale Anknüpfung schätzen. In Linz liegt der Altersschnitt etwas höher, viele sind in Familienstrukturen eingebunden und die Anfahrtswege sind länger. Da ist Home-Office bedeutsamer.
Wir wirkt sich die hohe Flexibilität auf die Führung und das Miteinander im Unternehmen aus?
Die Führung muss auch „Remote“ sichergestellt werden. Führungskräfte sind stärker gefordert. Auch Kommunikation wird extrem wichtig. Wir haben daher standortübergreifend einmal im Monat ein hybrides All-Hands-On-Deck-Meetings eingeführt, in dem wir über neue Themen informieren und Erfolge gemeinsam feiern. Die Gesamtcompany trifft sich einmal im Jahr in einem Hotel zu einer mehrtägigen Workation, einer Kombination aus Urlaub und Arbeit. Zudem stellen wir in Wien und Linz pro Quartal Teambudgets für frei wählbare, gemeinsame Unternehmungen zur Verfügung und stützen so den Sozialverbund. Das ist alles mit Investment und organisatorischem Aufwand verbunden, aber es setzt Energien frei.
Über die CELUM GmbH
| Bei CELUM fließen radikale Innovation und Start-Up Spirit mit Nachhaltigkeit und langfristigem Denken ineinander. Das ultramoderne Headquarter und Software-Entwicklungszentrum in Linz/Österreich gehören zu den spektakulärsten Bürobauten des Landes. Der Campus verbindet New Work Prinzipien, ökologische Architektur und Alpin-inspirierte Design-Merkmale. Zu den hunderten Kunden zählen weltweit bekannte Marken wie Bauhaus, Mammut, SCOTT Sports, HiPP, CLAAS, Sartorius, Essity und voestalpine. |
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