Referenzbericht

Brain steht in keiner Bilanz, dabei ist Intelligenz das wichtigste Asset

Wenn sich die Maßstäbe im Umfeld verschieben, müssen Sie sich anpassen. Das funktioniert aber nur, wenn Sie sich auch verändern wollen. Durch die Digitalisierung drängen neue Player in die Märkte. „Müller – Die lila Logistik AG“ hat sich mit rund 1.700 Mitarbeitern und europaweit 21 Standorten auf den Weg in die digitale Zukunft gemacht. Ein Gespräch mit dem Gründer und Vorstand Michael Müller über ein Unternehmen in Bewegung.

Foto: Michael Müller, Vorstand "Müller – Die lila Logistik AG"

Michael Müller ist Vorstandsvorsitzender der „Müller – Die lila Logistik AG“. Das 1991 gegründete Logistikunternehmen ist Lila, weil es mit seinen zwei Bereichen Lila Consult und Lila Operating die klassische Trennung zwischen Beratung und Umsetzung, zwischen sachlich-kühlem Denken (Blau) und beherztem Handeln (Rot) durchbricht.

Herr Müller, muss oder will sich Lila verändern?

Michael Müller: Beides. Wenn sich die Maßstäbe im Umfeld verschieben, müssen Sie sich anpassen. Das funktioniert aber nur, wenn Sie sich auch verändern wollen. Durch die Digitalisierung drängen neue Player in die Märkte. Uber in der Personenbeförderung und Airbnb im Unterkunftsbereich sind prominente Beispiele dafür. Das wird uns in der Logistikbranche genauso passieren. Unsere Chance liegt darin, schneller zu sein. Also haben wir einen Blick zurück und einen weit nach vorn geworfen: Wussten wir vor zehn Jahren, wo wir heute stehen? Wissen wir, wo wir in zehn Jahren stehen werden? Zweimal nein! Aber wir haben die Vision, ein digitales Unternehmen in Echtzeit zu werden. Was das genau bedeutet, werden wir auf dem Weg dahin ausgestalten.

Das heißt, das Maß der Veränderung ist nicht absehbar. Wie nehmen Sie da die Mitarbeiter mit?

Michael Müller: Wir versuchen, den Menschen im Unternehmen die Unsicherheit zu nehmen. Ausgehend von der Zehnjahresvision fokussieren wir dreizehn strategische Erfolgsfaktoren, die uns die nächsten fünf Jahre voranbringen. Die Umsetzung dieser nun klaren Zielvorgaben ist Aufgabe von pro Faktor fünf- bis sechsköpfigen Mitarbeiterteams, die quer durch Funktionen, Ebenen, Standorte und Generationen besetzt sind. Da sind auch Auszubildende dabei. Sie haben das nicht einfach so und so zu machen, ihr Auftrag lautet: Überlegt, wie sich das umsetzen lässt. Das ist ein anderer Freiheitsgrad und bedeutet mehr Verantwortung. Am Beispiel Digitalisierung heißt das, die Menschen bestimmen selbst, welches Maß an Digitalisierung in ihrem Bereich sinnvoll ist. Und sie legen die Messlatte höher als gedacht.

Wie stellen Sie bei all den Veränderungen sicher, dass Lila Lila bleibt?

Michael Müller: Uns war klar, wenn wir die Vision verwirklichen wollen, brauchen wir ein Fundament, an dem wir uns alle orientieren können. Wir haben eine Verfassung entworfen, die in einer Präambel und lediglich fünf Paragraphen den Lila Spirit beschreibt und zeitlose Leitplanken für das Handeln von und bei Lila definiert. Zeitlos, damit die Verfassung über Generationen hinweg ein innerer Kompass sein kann. Leitplanken, weil wir eine Vielfalt an Typen lieben und starke Persönlichkeiten Handlungsspielraum brauchen. Wir vom Vorstand haben die Verfassung übrigens an allen Standorten mit den Kolleginnen und Kollegen diskutiert. Davor haben wir ein ganzes Jahr an ihr formuliert. Und dann fragt ein Mitarbeiter: Wozu schriftlich? So sind wir doch schon!

Will Lila eigentlich weiter wachsen?

Michael Müller: Wir haben vor 26 Jahren zu dritt angefangen, jetzt sind wir 1.700, vielleicht sind wir mal 5.000. Größe ist aber nicht unser Ziel. Viel wichtiger ist, dass wir uns in der Intelligenz weiterentwickeln, damit wir Dinge anders und besser machen als die anderen. Brain steht in keiner Bilanz, dabei ist Intelligenz das wichtigste Asset.

Um Wissen dreht sich auch das Lila Buch „Vordenken“. Digitale Zukunft im Buchformat?

Michael Müller: Wir haben Vertreter aus Politik, Bildung, Gesellschaft, Wissenschaft gebeten, Ihr Zukunftswissen mit uns zu teilen, und daraus das Lila Buch gemacht. Jeder unserer Mitarbeiter hat es und soll daraus Anregungen und Schlüsse für seine Zukunft ziehen. Warum ein klassisches Buch? Ein digitales Unternehmen in Echtzeit zu werden, heißt nicht, dass man nur noch Apps hat und wischt. Wichtiges darf auch auf Papier. Wer will, kann das Buch über uns beziehen und gerne in Dialog mit uns treten.

Zum Buch Müller – Die lila Logistik AG: Vordenken
Besigheim-Ottmarsheim, September 2016, 184 S., 39,90 €
ISBN 978-3-00-053313-6
Bezug: vordenken@lila-logistik.com
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Spannender Praxisbericht aus der LuPe No. 22

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Verfasst von: Michael Müller, Vorstand der "Müller – Die lila Logistik AG"

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Norbert Wölbl
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