Dynamik im Arbeitsmarkt

Schon wieder, ärgert sich aktuell manche Führungskraft, wenn Mitarbeitende das Unternehmen auf eigenen Wunsch verlassen. Die Fluktuation nimmt zu. Und das in Zeiten, in denen das Recruiting immer herausfordernder wird.

Menschen wechseln schon mal den Arbeitgeber. Das ist normal. Doch was sich nach zweieinhalb Jahren Coronapandemie abzeichnet, gleicht weniger natürlicher Fluktuation als einer Kündigungswelle. Veränderungswünsche, die während den Lockdownphasen aufgeschoben wurden, werden nachgeholt, nicht wenige sind erst in dieser Zeit entstanden. Im Homeoffice sind Menschen auseinandergedriftet. Viele haben ihre Prioritäten verschoben und bewerten die Rolle der Arbeit in ihrem Leben neu.

Parallel stehen Unternehmen unter hohem Veränderungsdruck. Sie sind gezwungen, Prozesse, Kosten und Kapazitäten anzupassen oder ihre Zukunftsfähigkeit über neue Produktportfolios zu sichern. Sie kämpfen mit vermehrten Abgängen und offenen Vakanzen während die Dynamik im Arbeitsmarkt zu starkem Wettbewerb in Recruiting-Prozessen führt.

Die krisenanfällige Zeit hat latente Unzufriedenheiten an den Tag gebracht. Der Arbeitsmarkt sorgt nun dafür, dass Mitarbeitende weniger geduldig sind und nach Orientierung suchen. Wir sehen in der Karriereberatung gerade, dass Mitarbeitende aktiv für sich klären möchten, welche Positionen für sie zukünftig passen und was Ihnen beim Arbeitgeber wichtig ist. Sie richten sich neu aus und möchten Weichen für den weiteren Karriereverlauf stellen. Dabei zeigt sich, dass es nicht nur um interessante Aufgaben und das Gehalt geht. Mitarbeitende wollen nicht länger als austauschbare Produktionsfaktoren funktionalisiert, sondern als Menschen wahrgenommen werden.

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