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LuPe 17

„Bruch“

Mit einem, wenn er einträte, alles andere als erfreulichen „Hals- und Beinbruch“ wünschen wir einem Menschen viel Glück und Erfolg bei einer bevorstehenden Unternehmung. Schöner lässt sich unser zwiespältiges Verhältnis zum Bruch nicht darstellen.

Auch in der Wirtschaft gehen immer mehr und immer schneller alte Gewissheiten zu Bruch. Das kann man bedauern oder aber zum Anlass nehmen, die Entwicklung der Dinge aus den sich neu eröffnenden Perspektiven zu betrachten und dementsprechend zu handeln. Denn Zukunft ist weder Schicksal noch Glückssache. Sie ist das, was wir aus ihr machen. Die LuPe 17 nähert sich dem allgegenwärtigen Phänomen des Bruchs. Ich wünsche Ihnen dennoch ein ungebrochenes Lesevergnügen.

Hals- und Beinbruch

Liebe Leserinnen und Leser,

der Bruch hat ein interessantes Wesen. Angefangen damit, dass zu jedem Bruch mindestens zwei Seiten gehören. Sie stehen für ein Davor und Danach, ein Rechts oder Links, ein Positiv oder Negativ. Hinzu kommen die unterschiedlichen Arten von Brüchen und wie man sie begehen kann. Es gibt Auf- und Abbrüche, Stil- und Regelbrüche, da wird angebrochen, zerbrochen, unterbrochen und vieles mehr. Es ist schon erstaunlich, mit wie vielen Brüchen wir ganz selbstverständlich leben und wie unsicher wir dennoch im Umgang mit ihnen sind.

Wie wichtig es für international agierende Unternehmen sein kann, einen Bruch nicht ein-, sondern mehrdimensional zu betrachten und ihn als solchen zu akzeptieren, zeigt uns Andreas Kambach im Hinblick auf die asiatischen Kulturen (S. 3). Weniger Scheu vor der Andersartigkeit ist auch beim Recruiting angemessen. Denn manchmal bringen gerade die Menschen, die statt klassischer Laufbahnen brüchige Erwerbsbiographien aufweisen, Qualitäten zum Wohle des Unternehmens mit (S. 4).

Es kann nie verkehrt sein, zu Regeln gewordene Behauptungen einfach mal in Frage zu stellen und gegebenenfalls mit ihnen zu brechen. Zum Beispiel bei der Entwicklung von Vergütungssystemen (S. 5). Ein Bruch von noch ungeahntem Ausmaß steht uns mit Industrie 4.0 bevor. Ein Thema, das die Wirtschaft, die Gesellschaft und selbstverständlich auch unsere Berater bewegt (S. 6/7).

Über einen Durchbruch in der immunologischen Forschung berichtet Dr. Frank Velte von der Biotest AG. Sie entwickelt innovative Immuntherapien, durch die sich die Behandlung von Patienten grundlegend verändern könnte (S. 8).

Brüche gehören zum Unternehmensalltag. Die einen begrüßt man, die anderen würde man lieber vermeiden. Aus allen sollte man das Beste machen. Vielleicht hat der Volksmund ja recht. Er meint, wenn Porzellan zu Bruch geht, Scherben bringen Glück.

Ihr Wilfried Bantle

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