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LuPe 14

„Worlding“

Internationalisierung ist ansteckend. Pressemeldungen von boomenden Märkten. Erfolgsstorys anderer Unternehmer. Fieberkurvengleich ansteigende Wachstumsprognosen. Wer käme da nicht auf die Idee, das eigene internationale Geschäft auszubauen.

Doch Vorsicht, ob sich der eingefangene Virus zur Krankheit entwickelt oder die Unternehmensposition langfristig sichert, hängt von der Art und Weise ab, in der man nationale Grenzen überschreitet. Was Unternehmen vorab bedenken sollten, wie sie sich auf fremde Märkte vorbereiten können und welche Konsequenzen das Auslandsengagement auf Organisation und Menschen hat – die LuPe „Worlding“ gibt Ihnen einen Einblick.

Vorsicht ansteckend!

Liebe Leserinnen und Leser,

Liebe macht blind. Nur so lässt sich erklären, warum deutsche Unternehmen immer wieder versuchen, ihre übrigens vollkommen zu Recht geliebten heimischen Erfolgsrezepte in die Welt zu tragen. Dieses blinde Vertrauen wird nur allzu oft enttäuscht. Die Erklärung, warum das hier Bewährte dort nicht funktioniert, ist eigentlich einfach: Unser Weltbild, dazu gehört weit mehr als die ökonomische Perspektive, ist deutsch. Internationalisierung – oder sagen wir besser „Worlding“ – heißt aber zu lernen, die Welt auch aus holländischen, indischen oder brasilianischen etc. Augen zu betrachten.

Der Weg dahin beginnt mit einer Strategie, die Länder und ihre Märkte ernst nimmt, und bedarf einer Unternehmenszentrale, die das Selbstbewusstsein besitzt, im bidirektionalen Aus- tausch mit seinen Auslandsorganisationen, eigene Standpunkte zu überdenken (S. 3). Doch wie lässt sich organisieren, dass die Strategie im In- wie im Ausland durchgesetzt wird und nicht jeder Länderchef macht, was er will? Klären wir die Voraussetzungen für internationales Prozessmanagement (S. 4/5).

Weltweite Vermarktung birgt Möglichkeiten, zeigt dem Produktmanagement aber zugleich Grenzen auf. Daher der Vorschlag, in der Organisation zwischen Landeskennern und empa- thischen Grenzgängern zu differenzieren (S. 6). Die Bereitschaft, sich auf das andere und den anderen einzulassen, ist wie immer auch eine Frage der Kommunikation. Das Einhalten einiger Regeln hilft dabei, sich unternehmensintern zu verstehen (S. 7).

Wer sich in die Märkte der Welt aufmacht, braucht Informationen. Das Gespräch mit Prof. Dr. Frank Huber von der Universität Mainz zeigt, dass an sie heranzukommen weder Hexenwerk noch teuer ist (S. 8).

Meine Überzeugung: Weltweiter Erfolg stellt sich ein, wenn Unternehmen aufhören, Internationalisierung in Funktionen zu denken. „Worlding“ ist Einstellungssache.

Ihr Wilfried Bantle

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