Erfolgsentscheidend ist nicht ob, sondern wie Unternehmen digitalisieren

Fachkräfte sind gefragte Mangelware. Die Lage wird sich weiter verschärfen, denn die Babyboomer gehen in Rente. Die nachfolgenden Generationen haben weniger karriere- und stärker familienorientierte Lebensentwürfe sowie eine andere Art zu arbeiten. Sie mögen ihren Job, wahren aber ihr Limit und sind seltener bereit, Führungsverantwortung zu übernehmen. Hybrides Arbeiten, das sich beschleunigt durch Corona in vielen Bereichen durchgesetzt hat, kommt ihnen entgegen. Viele Führungskräfte, die nun quasi aus dem Stand per Videokonferenz Mitarbeitende motivieren und Kultur vermitteln, fühlen sich dagegen überfordert und vom Unternehmen alleingelassen.

Hinzu kommt der Qualitätswandel im deutschen Bildungssystem. Wer irgendwie kann, studiert in einem zunehmend verschulten Umfeld, während Handwerk und Facharbeit an Anziehungskraft verloren haben, nicht zuletzt wegen schlechterer Verdienstmöglichkeiten und Arbeitsbedingungen. Die dennoch gewonnenen Auszubildenden, so die Klage der Unternehmen, benötigen Nachhilfe, damit sie die Berufsschule bestehen.

Was also tun, damit weiter Honig fließt, um Wirtschaft und Wohlstand aufrechtzuerhalten? Ein möglicher Ansatzpunkt: Arbeit anders organisieren. Die Einführung agiler Strukturen und selbstorganisierter Arbeit in Unternehmen kann sowohl die Lastsituation verringern als auch die Motivation erhöhen. Nicht einer sagt, was, wie zu tun ist. Im komplexen, vernetzten Miteinander verteilt sich Verantwortung auf mehreren Schultern, Führungskräfte definieren sich über die Stärke ihrer Teams, das Unternehmen funktioniert als System.

Auch Unternehmen, die sich eigenverantwortlich stärker in die Gesellschaft einbringen, tragen zur Entspannung ihrer Personalsituation bei.

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