Titel Illustration Jürgen Weing
LuPe 19

„MACHT LOS“

Stellen Sie sich vor, Sie sind unterwegs im All. Plötzlich explodiert ein Sauerstofftank. Die Energieversorgung bricht teilweise zusammen. Sie machen sich auf den Heimweg, müssen aber trotz knapper Ressourcen einen Umweg um den Mond fliegen. Um Energie zu sparen, wird die Heizung abgestellt, Ihnen ist kalt. Da das Luftreinigungssystem überlastet ist, steigt zu allem Überfluss auch noch der CO2-Gehalt bedenklich.

Das war’s? Da kann man nichts machen? Nein. Der Flight Director im Kontrollzentrum Houston stellte 1970 beim Mondflug der Apollo 13 klar: „Failure is not an option.“ Gemeinsam haben Crew und Bodenmannschaft das unmöglich Erscheinende möglich gemacht, die Probleme in den Griff bekommen und es zurück auf die Erde geschafft. Wir fliegen nicht zum Mond, in unserem Unternehmensalltag gibt es trotzdem scheinbar unlösbare Probleme. Was sich in Situationen vermeintlicher Machtlosigkeit machen lässt? Finden wir es heraus!

Failure is not an option

Liebe Leserinnen und Leser,

das Motto dieser LuPe, »MACHT LOS«, ist eine in Worte gefasste Kippfigur, die je nach Wahrnehmung unterschiedliche Gestalt annehmen kann. Die Deutung liegt im Auge des Betrachters: Als ein Wort gelesen, steht es für Ohnmacht und Machtverlust. In zwei Worten gelesen, wird es zum Aufbruchsignal. Mit Blick auf die aktuelle wirtschaftliche Lage, scheint das eine unweigerlich im anderen enthalten zu sein.

Es liegt nicht in unserer Macht, den Fortschritt digitaler Technologien zu verhindern, was wir daraus machen aber schon. Es wird Zeit, sich mit den neuen Regeln der Innovation zu befassen (S. 3). Genauso wie mit dem Machtgefüge in Unternehmen. Denn determinis- tische Steuerungssysteme versagen vor der zunehmenden Unberechenbarkeit wirtschaftlicher Entwicklungen. Erfolg wird künftig nicht mehr verwaltet, sondern gemacht (S. 4).

Wo Menschen abteilungs- oder firmenübergreifend zusammenarbeiten, verliert formale Macht ihre Bedeutung. Statt der hierarchischen Position entscheidet die Persönlichkeit über das Einflussvermögen der Führungskraft (S. 5). Führen ohne Macht scheint das Gebot der Stunde. Allerdings nicht überall auf der Welt. International aufgestellte Unternehmen tun gut daran, die Macht der Kulturen nicht zu unterschätzen (S. 6).

Kennen Sie noch den alten Königsweg? Man findet ihn nur noch selten. Von Startups kann man aber lernen, wie man auch ohne perfekten Plan ans Ziel kommt: Sie machen einen Schritt nach dem anderen (S. 7).

Etwas im Bankensektor Unglaubliches hat die Volksbank Heilbronn gemacht: Sie hat 2011 ihre Hierarchien abgeschafft. Über die Erfahrungen damit berichtet der Vorstandsvorsitzende Thomas Hinderberger (S. 8).

Machen wir also das in unserer Macht Stehende, um unternehmerisch voranzukommen.

Ihr Wilfried Bantle

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