titel lupe 22 maßlos
LuPe 22

„maßlos“

Auf die Frage „Ist das normal?“ lautet die Antwort immer öfter: Nein. An allen Ecken und Enden bröckeln bislang gültige Normen, an denen man sein Verhalten ausrichten konnte. Mit Blick auf die Metrologie, in der ein Normal eine Vergleichsgröße ist, die zur Kalibrierung von Messgeräten dient, könnte man sagen, das Normale, das Maß, ist uns verloren gegangen. 

Den Kopf in den Sand zu stecken, ist jedoch die falsche Lösung. Schließlich kommt es gerade jetzt aufs Augenmaß an, auf die Fähigkeit auch ohne äußere Vorgaben besonnen und angemessen zu handeln. In der Welt wird momentan vieles „ver-rückt“. Rücken wir doch Maß gebend ein wenig mit.

 

Ist das normal?

Liebe Leserinnen und Leser,

wo man hinschaut, ob politische oder gesellschaftliche Entwicklung, ob Digitalisierung – lange Zeit gültige Maßstäbe gehen verloren. Man weiß nicht mehr, was man wie bewerten soll. Verunsicherung ist die Folge.

In dieser Maßlosigkeit liegen ebenso Risiken wie Chancen. Nehmen wir den Unternehmenserfolg. Er wird üblicherweise nach Wachstum, Größe und Profitabilität bemessen. Doch vielleicht misst er sich künftig an Kernkompetenzen, Innovationskraft oder Humankapital und es ist Zeit, diese Faktoren anders oder überhaupt zu bewerten.

Umbruchphasen geben uns die Möglichkeit, Dinge neu zu justieren und zu sortieren. Eine zugegeben schwierige Aufgabe, da es nicht die eine richtige Lösung gibt. Da hilft nur auspro- bieren. Die Idee der Scala mobile gibt Unternehmen dabei Halt und Freiraum zugleich (S. 3).

Bisheriges in Frage zu stellen, lohnt sich auch mit Blick auf attraktive Arbeitswelten. Millenni- als fühlen sich am wohlsten in Unternehmen, die sowohl etwas als auch sich selbst bewegen. Das kann man maßlos finden oder mit Blick auf die volatile Wirtschaftswelt angemessen (S. 4). Dass Arbeitgeber ausgerechnet beim Thema Trennung Attraktivitätspunkte sammeln können, ist nur wenigen bewusst. Dabei ist es so einfach: dazu stehen, wenn Maßstäbe sich verändern (S. 5).

Digitalisierung erfordert Anpassungsfähigkeit, Vertrauen und Verantwortungsbewusstsein. Da die Technik Unternehmen, Menschen und Gesellschaft verändern wird, gewinnt gerade Letzteres extreme Bedeutung (S. 6). Es kommt also wieder einmal auf die Menschen an. Das gilt übrigens besonders für die digitale Transformation in etablierten Unternehmen (S. 7). „Müller – Die lila Logistik AG“ hat sich schon mal auf den Weg gemacht. Im Gespräch verrät der Vorstandsvorsitzende Michael Müller, wie das Unternehmen dabei trotz aller Ungewissheiten im rechten Maß vorankommt (S. 8).

Lassen Sie uns in diesen unsicheren Zeiten im Bewusstsein der Risiken die Chancen nutzen.

Ihr Steffen Hilser

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