titel lupe 18 ab gefahren
LuPe 18

„AB-GEFAHREN“

Was für eine abgefahrene Idee, im frühen 17. Jahrhundert zu behaupten und nicht beweisen zu können, dass sich die Erde sowohl um die eigene Achse als auch um die Sonne dreht. Ein gefährlicher Widerspruch zum damals herrschenden, kirchlich verteidigten Weltbild, das die Erde im Mittelpunkt des Universums sah. Galileo Galilei hat dafür mit lebenslangem Hausarrest gebüßt.

Doch wie wir heute wissen, er hatte recht. Das Beispiel zeigt, Normalität verändert sich. Für den Einzelnen, für unsere Gesellschaft ebenso wie für Unternehmen. Die LuPe 18 beschäftigt sich mit den Möglichkeiten und Risiken, die sich ergeben, wenn man gewollt oder erzwungener Maßen gewohnte, also bislang normale Denk- und Handlungsmuster verlässt. Zum heutigen Stand der Dinge: Sie sind in Bewegung.

Und sie bewegt sich doch.

Liebe Leserinnen und Leser,

dass das Motto dieser LuPe »Abgefahren« heißt, hat zwei Gründe. Ich bin vorzeitig aus der Redaktionssitzung abgefahren, weil die Verkehrslage meine Terminplanung durcheinander geworfen hat. Und ich habe darauf vertraut, dass meine Redaktionskollegen auch ohne mich auf abgefahrene Ideen kommen. Womit wir schon mitten im Thema wären.

Der Begriff »Abgefahren« kann sich auf unvorhergesehene Begebenheiten, außergewöhnliche Vorhaben oder verpasste Chancen beziehen. Allesamt Situationen, in denen man sich nur durch das Loslassen von Gewohntem den notwendigen Freiraum verschaffen kann, um angemessen zu agieren. Schönes Beispiel ist der Vertrieb. Da werden Mitarbeiter von Kennzahlen regelrecht geknebelt, während sich die Unternehmen wundern, warum so wenig vorangeht. Manchen Vertrieblern bleibt da nur noch die Flucht. Eine Alternative wäre, die liebgewonnenen Zahlenzügel ein wenig zu lockern (S.3). Doch um loszulassen, braucht es Vertrauen. In die Mitarbeiter übrigens ebenso wie in den Arbeitgeber. Expatriates, die mit Sack und Pack für ihr Unternehmen ins Ausland gezogen sind, werden bei ihrer Rückkehr diesbezüglich allerdings meistens enttäuscht (S.4).

In erfolgreichen Unternehmen herrschen geordnete Verhältnisse. Noch. Denn die ersten sind dabei, sich von festen Organisationsstrukturen zu befreien, so dass sich ihre Mitarbeiter aufgabenbezogen und eigenverantwortlich immer wieder neu formieren können. Ihr Ziel: Schritt halten mit einer Welt, die sich schneller entwickelt als geplant (S.5/6). Um Bewegungsfähigkeit geht es auch beim Thema Outplacementberatung. Sie öffnet betroffenen Fach- und Führungskräften in der ausweglos erscheinenden Trennungssituation den Blick auf weiterführende rechts, links und vor ihnen liegende Optionen (S.7).

Die Gründer der flinc AG, einer davon ist Michael Hübl, wollen mit der Konvention, alleine im Auto zu fahren, brechen. Mit ihrer innovativen Idee haben sie es schon weit gebracht. Gemeinsam mit den Menschen, die flinc nutzen (S.8).

Abgefahren, was man Miteinander und im Vertrauen aufeinander so alles bewegen kann.

Ihr Wilfried Bantle

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