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LuPe 06

„Spagat“

Herausforderungen gehören zur Managementrealität. In der aktuellen wirtschaftlichen Situation sind sie häufig in Form einer eigentlich gymnastischen Übung – des Spagats – anzutreffen.

Gemeint sind zum Beispiel die Spagate zwischen strukturierter Unternehmensführung und chaotischem Umfeld; zwischen dem, was man entwicklungstechnisch produzieren will und dem, was man verfahrenstechnisch produzieren kann; zwischen kurzfristigen Auftragserfolgen und langfristigem strategischem Erfolg; zwischen standardisierten Prozessen und immer individueller werdenden Kundenwünschen.
Wir müssen lernen, die Spagate zu beherrschen. Das braucht Einsicht, ist anstrengend aber auch unausweichlich. Die Devise kann daher nur lauten: üben, üben, üben. In diesem Sinne senden wir Ihnen unsere LuPe 06 als unterhaltsame Trainingslektüre.

Sportliche Leistungen im Management, „Spagat“ einmal anders

Liebe Leserinnen und Leser,

der Begriff Führungskräftetraining wird in der Regel mit Veranstaltungen in geschützten Seminarräumen assoziiert. Eine, wie ich finde, überkommene Beschränkung. Betrachtet man Unternehmer und Manager in ihrem „richtigen“ Leben, begreift man schnell, dass jeder ihrer Arbeitstage im Grunde eine Trainingseinheit ist.

Da muss täglich eine rekordverdächtige Zahl an Entscheidungen getroffen und manchmal im Sekundentakt das Für und Wider komplexer Sachverhalte abgewogen werden. Dass dabei ein ungutes Gefühl der Unsicherheit zurückbleibt, ist ganz normal. Eine Möglichkeit damit umzugehen, ist zu akzeptieren, dass sich die Zeiten schneller ändern, als man denkt. So wird das Kräftemessen mit der Zukunft um vieles leichter, wenn man im Ordnungssystem Unternehmen auch dem Neuen, dem Unvorhersehbaren seinen Platz gewährt. Ein Spagat, durch den das Unternehmen an Reagibilität, an situativer und doch zielgerichteter Wendigkeit gewinnt (S. 3.).

Zum Trainingspensum innovativer Unternehmen gehört der permanente Wettlauf mit der Zeit – sowohl in der Produkt- als auch in der Prozessentwicklung. Technologiecoaching hilft, in keiner der beiden Disziplinen den Anschluss zu verpassen (S. 4). Das Tagesgeschäft wird angesichts der regelrechten Auftragsflut für die Vertriebsmitarbeiter in vielen Unternehmen zu einer sportlichen Herausforderung. Sie anzunehmen ist das eine, sie auch erfolgreich zu bestehen braucht Strategie (S. 5).

Manager müssen sich entscheiden. So wie andere Menschen auch. Dass das nicht immer einfach ist, hat kulturelle Gründe. Im Interview beleuchtet der Schweizer Soziologe Professor Dr. Peter Gross gesamt- gesellschaftliche Entwicklungen und zeigt auf, dass Entscheidungsfreiheit und Entscheidungssicherheit zwei verschiedene Dinge sind (S. 6). Klar trennen sollte man – wir sind zurück im Unternehmen – auch im Prozessmanagement.

Im Spagat zwischen Standardisierung und Flexibilisierung gilt es, unterschiedliche Prozesswelten und Spielregeln zu etablieren. Dazu braucht es die richtigen Menschen am richtigen Platz (S. 7).

Geschafft. Nach dem Training geht’s ab unter die Dusche. Ich persönlich ziehe das Friedrichsbad vor. Einer meiner Lieblingsplätze in Baden-Baden.

Ihr Wilfried Bantle

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