Fachbeitrag · 27. Juni 2025

Investition in Führung: Was Unternehmen wirklich weiterbringt

Trotz steigender Investitionen in Weiterbildung klafft in vielen Unternehmen eine deutliche Lücke zwischen Selbstbild und Fremdwahrnehmung der Führungskräfte. Eine aktuelle Gallup-Studie zur „State of the Global Workplace 2024“ zeigt: 97 Prozent der Führungskräfte glauben, gute Arbeit zu leisten — doch nur 22 Prozent der Mitarbeiter sind uneingeschränkt mit ihrer Führungskraft zufrieden.

Diese Diskrepanz macht deutlich: Klassische Weiterbildungsformate stoßen an ihre Grenzen. Um Führung nachhaltig wirksam zu gestalten, braucht es gezielte Weiterentwicklung – unabhängig von der Unternehmensgröße – um vorhandene Strukturen wirksam zu stärken und das volle Potenzial auszuschöpfen. Also weniger ‚Gießkanne‘ sondern mehr ‚Spotlight-Förderung. Wie effektiv sind die heutigen Investitionendeutscher Organisationen wirklich?

Weiterentwicklung statt Neuanfang

Mitarbeiterbindung beginnt bei der Führungskraft. Deshalb ist eine ehrliche Bestandsaufnahme der gelebten Führungspraxis für Unternehmen entscheidend. Statt bewährte Konzepte über Bord zu werfen und immer neue Modelle einzuführen, empfiehlt sich ein anderer Weg: Weiterentwicklung auf Basis vorhandener Strukturen.

Ein fortschrittlicher Führungsansatz, der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert wird, baut bewusst auf vorhandenen Strukturen auf und unterstützt Unternehmen dabei, Führung gezielt und nachhaltig zu gestalten. Dr. Thomas Gawron, Entwickler des sog. „MAESTRO“-Modells, betont: „Führung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein kontinuierlicher Entwicklungsprozess. Nur durch ständige Reflexion und Anpassung können Führungskräfte den Anforderungen einer sich ständig verändernden Arbeitswelt gerecht werden“. Das Förder-Modell befähigt Führungskräfte im Alltag situativ passend, empathisch und klug zu entscheiden — unabhängig davon, ob sie Remote- oder vor Ort arbeiten.

  • Programm
  • Coaching & Qualifizierung

Situatives Führungshandeln in Zeiten wachsender KI-Nutzung

Vom Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichnetes Modell. Befähigt Ihr Management im volatilen Alltag.

Lesen

Dabei steht nicht die komplette Neugestaltung im Fokus, sondern die Optimierung und Anpassung bestehender Modelle an aktuelle Herausforderungen. Leadership-und Transformations-Experte Norbert Albert sagt: „Die Fähigkeit zur kontinuierlichen Weiterentwicklung ist einer der Schlüssel, um als Führungskraft in einer dynamischen Arbeitswelt erfolgreich zu bleiben.“ Weiterbildungsprogramme, Personalentwicklungsmaßnahmen oder Individualbildungslösungen für Mitarbeiter sind heute in vielen mittelständischen und größeren Unternehmen fest in den Strukturen verankert — häufig als Benefit oder Asset zur Mitarbeiterbindung. Doch um diesem Anspruch gerecht zu werden, müssen sie mehr sein als gut gemeinte Angebote: Sie müssen wirken.

Genau hier setzt unser Ansatz eines „Bildungscontrollings“ an, der die Wirksamkeit von Weiterbildungsprogrammen und Entwicklungsmaßnahmen objektiv erfasst. Die Standard-Seminarbeurteilung und die nachstehenden Schlüsselfragen bilden dabei nur zwei Bestandteile in einem mehrstufigen Ablauf. Denn nur was Wirkung zeigt, kann auch Wirkung entfalten.

Verfasst von:

Norbert Albert
Managementberater, Trainer & Coach
Liebich & Partner

Norbert Albert gehört zu den Pionieren der Changeberatung. Er prägt als Diplom-Sozialpädagoge, Managementtrainer, Berater und Coach die Menschen positiv mit empathischer und klarer Mediation und …

Profil

Dr. Thomas Gawron
Managementberater Transformation, Führung
Liebich & Partner

Dr. Thomas Gawron blickt auf eine 30-jährige Karriere als Führungskraft in renommierten DAX- und MDAX-Unternehmen zurück. Als Geschäftsführer eines führenden IT-Dienstleisters leitete er in seiner Funktion …

Profil

Weitere Artikel

Fachbeitrag · 2. November 2018

Employability erfordert Flexibilität bei beruflichen Veränderungen

In der Berufs- und Arbeitswelt werden Veränderungen immer häufiger. Auch Stellenanforderungen oder Aufgabenfelder

Experten Interview · 7. Januar 2025

„Ich werde gerufen, wenn die Hütte brennt“

Dreiviertel aller Projekte drohen zu scheitern. Woran liegt das und welche Lösungen gibt es

Fachbeitrag · 26. April 2022

Zwischen Prozessorientierung und Agilität

Ein Gespräch darüber, ob und wie Unternehmen sich zwischen Prozessorientierung und Agilität einen Vorsprung erhalten.